WOHNPROJEKT MIT SELBSTHILFE

Wohnprojekt mit Selbsthilfe

Die Sanierung der beiden denkmalgeschützten 5-geschossigen Etagenhäuser in der Vereinsstraße erfolgte in den Jahren 2004/05 mit Mieterbeteiligung. Bei dem Wohnprojekt wurden 15 % der Baukosten durch die Mieter in Selbsthilfe getragen. Das soziale Konzept des Einsatzes der sogenannten „Muskelhypothek“ zur Kosteneinsparung hat in Hamburg lange Tradition. Es knüpft an Ideen der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts an, als Baugenossenschaften mit solchen Projekten große Baumaßnahmen im privaten Wohnungsbaubereich finanzierten. Auch in der legendären „Hausbesetzerzeit“ konnten in Hamburg durch die Beteiligung der Mieter zahlreiche Objekte saniert werden. Abgesehen von dem Wohnprojekt in der Vereinsstraße haben wir weitere vergleichbare Maßnahmen von 1994 an begleitet, so die Sanierung der Wohngebäude Lobuschstraße 18, Kleinen Schäferkamp 24 und Schanzenstraße 41 a, darüber hinaus auch die des „Störtebekerhauses“, Hafenstraße 116 / Bernhard-Nocht-Straße 6.

In der Vereinsstraße erfolgte die Sanierung in Zusammenarbeit mit der steg, der Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg, als Bauherr und der Lawaetz-Stiftung als Baubetreuer. Aufgrund der Denkmaleigenschaft der Gebäude – sie gehen auf einen Entwurf Wilhelm Bregartners zurück und stammen aus dem Jahr 1878 – war auch die Beteiligung des Denkmalschutzamtes erforderlich. In dem Zusammenwirken konnte das freie, großzügige mit Balustraden versehene Treppenhaus in Haus Nr. 28 erhalten werden. Das Zusammenlegen von Kleinstwohnungen mit den sogenannten Einschläfer-Zimmern in diesem Haus sowie der Dachbodenausbau in den beiden Häusern wurden genehmigt. Wert wurde auf den Einbau denkmalgerechter Holzfenster gelegt: Entsprechend des historischen Originals haben wir im Erdgeschoß Kreuzstockfenster und in den oberen Stockwerken doppelflügelige Fenster eingebaut. Die Farbgebung geht auf einen Entwurf der Mieter selbst zurück: Das kräftige Orange der Putzfassade hebt sich deutlich von dem Weiß der Fensterumrandungen, der Gesimse, des abschließenden Frieses ab – und nicht zuletzt von der zurückhaltenden Farbgestaltung der benachbarten Gebäude.

 

Links:

http://stadtentwicklung-lawaetz.de/fileadmin/stadtentwicklung/dokumente/projekte-pdf/ste_projekt_vereinsstrasse.pdf
http://www.lawaetz.de/
http://www.stattbau-hamburg.de/
http://www.wohnbund.de/

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