BEHÖRDENZENTRUM IN ROTHENBURGSORT

Behördenzentrum in Rothenburgsort

Mit dem Neubau von drei Bürogebäuden für die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) und den IT-Dienstleister Dataport als Behördenzentrum haben wir in Rothenburgsort städtebaulich neue Akzente gesetzt. Der in den Jahren 2002 bis 2005 entstandene Bürokomplex ist ein zentraler Punkt in dem Stadtquartier geworden, das als innovatives Technologiezentrum zwischen Hafencity und Stadtzentrum zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Das von uns entworfene und gebaute Ensemble besteht aus einem 12-stöckigen Hochhaus, einem quadratischen Flachbau, dessen Kubatur aus einem älteren Bürogebäude heraus entwickelt wurde, und einem auf beide Gebäude bezugnehmenden Querriegel, einem modernen IT-Erfordernissen gerecht werdenden 7-stöckigen Büroneubau.

Insbesondere der Hochhausturm der BGV mit seiner Fassade aus rot-buntem Klinker, weißem Strukturputz und den schräg gestellten V-Betonstützen darf inzwischen als Wahrzeichen für den Stadtteil Rothenburgsort gelten. Blickfang sind die beiden 40 Meter hohen „Tulpen“ aus Backstein, die den Eingang des Bürohauses rahmen. Mit ihrer Ausrichtung nach Süden und Osten nehmen sie Bezug auf die beiden benachbarten Bürogebäude.

Das ebenfalls von der BGV genutzte zweite Bürogebäude geht im Kern auf ein aus den 1970er Jahren stammendes Gebäude zurück. Eine nachhaltige bauliche Veränderung des auf einen quadratischen Grundriss aufbauenden Baukörpers war das Herausschneiden eines 600 m2 großen Lichthofs. Die Seitenwände des Innenhofs wurden in Brüstung-Fensterkonstruktion als echte Außenwände ausgebildet. Die entstehenden Rechtecke sind in ihrer Farbgestaltung und Rasterung von der Kunst Piet Mondrians inspiriert, ein wiederkehrendes gestalterisches Element des Bürokomplexes.

Bei der Sanierung wurde auch das Äußere des Gebäudes durch die Verblendung mit einer raumgreifenden zweiten Ebene verändert. Die dünnen, im Wind sich bewegenden Stangen verschleiern den Blick nach draußen. Sie bewirken ein naturräumliches Erlebnis und greifen damit das Thema Wald auf, das durch die schräg gestellten Stützen auch bei den anderen beiden Bürogebäuden anzutreffen ist.

Das dritte Bürogebäude, das von dem IT-Anbieter Dataport genutzt wird, ist wieder ein kompletter Neubau. An der Fassade zeigen die Rechtecke in den Primärfarben unverkennbar Anleihen an den Stil Mondrians. Der Einfluss des Niederländers zeigt sich aber auch im Innern, wo jedoch eine dezente Farbigkeit, in den Tönen orange-gelb-grün, bevorzugt wurde. Als wiederkehrendes Motiv ist der V-Stützen-Wald auf der Terrasse der Konferenzräume im obersten Stockwerk nach Süden auf das Hochhaus ausgerichtet. Beide von Flugdächern überspannte Gebäude sind weiterhin auch durch die Achsialität ihrer gegen das Licht gerichteten Flure aufeinander bezogen. Sie bilden zusammen mit dem Geviert des sanierten Bürogebäudes eine Einheit und dürfen als Auftakt für die nachhaltigen strukturellen und städtebaulichen Veränderungen der letzten Jahre in Rothenburgsort gelten.

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