„ABRUNDUNG“ DER BEBAUUNG AM PLATZ DER FRIEDENSKIRCHE

„Abrundung“ der Bebauung am Platz der Friedenskirche

Mit dem Neubau eines 5-stöckigen Wohngebäudes schließen wir die Baulücke vor dem Hochbunker aus dem 2. Weltkrieg in der Otzenstraße am Platz der evang.-luth. Friedenskirche* in Altona.

Der Grundriss des Gebäudes baut auf ein rechtwinkliges, gleichschenkliges Dreieck auf, wobei die Grundseite des Dreiecks zur Straßen hin über dem Sockelgeschoss durch einen Segmentbogen abgerundet wird. Die Fassade ist damit zum Platz der Friedenskirche hin konvex geschwungen. Nach Norden reicht das Gebäude bis nahe an den Bunker heran, während die Ostseite durch Balkone, einen über drei Geschosse ausgestellten Dreiecks-Erker und ein Staffelgeschoss aufgelockert wird.

Das Sockelgeschoss wird mit anthrazit-farbenden Torfbrandziegeln verblendet, während die Außenwände im aufgehenden Mauerwerk weiß verputzt werden. Dominant sind die durchgängig bodentiefen, längsrechteckigen Fensterelemente mit Rahmenteilung in Brüstungshöhe. Insbesondere zur geschwungenen Straßenseite hin strukturieren sie die Fassade klar. Aufgrund der Abrundung und Südausrichtung erhalten hier die Fenster als sommerlichen Wärmeschutz außenliegende, elektrische Metall-Jalousien in mintgrün.

Das Gebäude wird als Energiesparhaus mit einem Block-Heiz-Kraft-Werk der Firma Lichtblick AG ausgeführt. Das Mini-BHKW arbeitet mit Gas und produziert über Kraft-Wärme-Kopplung neben der Heizwärme zugleich elektrische Energie mittels eines VW-Motors.

Mit dem Neubau wird die Bebauung am Platz der Friedenskirche geschlossen. Die geschwungene Fassade des Gebäudes wird dabei zweierlei Ansprüchen gerecht: Zum einen nimmt sich der Neubau durch die Abrundung gegenüber der historischen Platzbebauung zurück. Zum anderen zeigt sich aber gerade „im Abrunden“ unser Anspruch, im historischen Kontext mit einer modernen Architektursprache zeitgemäße Akzente zu setzen.

* Erbaut 1893-95 nach Plänen des überregional bekannten Kirchen-Architekten Johannes Otzen (1839–1911). Vgl. bspw. die Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg, 1884-88.

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