JULIUSGÄRTEN

Juliusgärten

Eindrucksvolles Wechselspiel von horizontalen und senkrechten Gestaltungselementen

Neubau von 65 Wohnungen und einem Lebensmittelmarkt in Hamburg-Stellingen

Auf dem knapp 8.000 qm großen Grundstück in Hamburg-Stellingen ist der Neubau eines dreiteiligen Gebäudekomplexes geplant, bestehend aus einem dominierenden Wohn- und Geschäftsgebäude und zwei nördlich anschließenden, parallel angeordneten Wohngebäuden.

In dem Wohn-und Geschäftsgebäude ist im Erdgeschoss die Unterbringung eines Lebensmittelmarktes geplant; in den drei Obergeschossen sind 29 Wohnungen vorgesehen. Die beiden sich formal entsprechenden benachbarten dreigeschossigen Wohngebäude werden weitere circa 36 Wohneinheiten beherbergen. Alle drei Gebäude sollen unterirdisch durch ein komfortables Tiefgaragenschoss miteinander verbunden werden. Hier sind Tiefgaragenstellplätze für die Kunden des Supermarktes und die Anwohner sowie Abstell- und Technikräume vorgesehen. Weitere Parkmöglichkeiten sollen ebenerdig entlang der Süd- und Ostseite des Wohn- und Geschäftsgebäudes – im Eingangsbereich des Lebensmittelmarktes – zur Verfügung stehen. Ansonsten sind im nördlich gelegenen Areal – im Bereich der beiden Wohngebäude – nur Fußwege geplant. Der Außenbereich soll grün gestaltet werden, Fahrradabstellflächen und kleine Fahrradhäuschen sowie einen Kinderspielplatz für die Anwohner erhalten.

Die Gewerbefläche des Wohn-und Geschäftsgebäudes nimmt mit einer Verkaufsfläche von circa 800 qm und den zugehörigen Funktionsräumen wie Lager, Mitarbeiter- und Technikräumen die gesamte Erdgeschoßgrundfläche ein. Die drei darüberliegenden Wohngeschosse sind als Längsriegel ausgebildet und nehmen circa die Hälfte der Erdgeschossgrundfläche ein, sodass auf der Nordseite eine begrünte Flachdachlandschaft entsteht. Die Wohnungseinheiten bestehen aus 2-3 Zimmerwohnungen, deren unterschiedlich gestaltete Grundrisse eine Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten bieten. Sie werden durch zwei dem Gebäude zur Südseite vorgelagerte Treppenhäuser sowie Laubengänge erschlossen und erhalten zur gegenüberliegenden Seite sämtlich galerieartige Balkone.

Die beiden nördlich gelegenen Wohngebäude erhalten auch jeweils zwei –zur Nordseite vorgelagerte – Treppenhäuser, durch die die komfortablen 2- bis 3-Zimmer-Wohnungen erschlossen werden. Mit den großzügigen Südbalkonen und schmaleren Balkonen nach Nord, Süd und West wird Bezug auf die Laubengänge und Balkone des Hauptgebäudes genommen. Hervorzuheben sind die im Bereich der Erdgeschosse vorgesehenen großen Südterrassen und außerdem die Dachaufbauten der Maisonette-Wohnungen in den 2. Obergeschossen, wo kleine Teeküchen und Dachterrassen zum Verweilen im Freien einladen sollen.

Das der Architektur zugrundeliegende eindrucksvolle Wechselspiel von horizontalen und senkrechten Gestaltungselementen ist das verbindende Merkmal zwischen den drei Gebäuden: Bereits dem Kubus des Wohn- und Geschäftsgebäudes, der sich als liegendes „L“ darstellt, ist der für die Gebäude charakteristische Widerstreit zwischen horizontalen und senkrechten Linien zu eigen. Die Horizontale wird hier durch den flachen, gestreckten Quader als Grundform für die Räumlichkeiten des Lebensmittelmarktes im Erdgeschoß vorgegeben. Die senkrechte Komponente ergibt sich durch den nur zu einer Seite des Gebäudes vorgesehenen dreistöckigen Aufbau.

Auch für die beiden Wohngebäude, die als langstreckte Quader konzipiert sind, gilt, dass bei der Fassadengestaltung die senkrechten Gestaltungselemente bewusst eingesetzt werden, um einen Gegenakzent zu der Kompaktheit der Baukörper zu setzen.

Die Fassaden der drei Gebäude werden durch den Wechsel zwischen verputzten und verklinkerten Abschnitten belebt. Sockel und Treppenhäuser erhalten eine dunkle Verklinkerung und werden so von den hell verputzten Fassadenflächen abgesetzt. Bei allen drei Gebäuden stehen die markanten, aufstrebenden Treppenhäuser im Kontrast zu den Laubengängen und Balkonen, die die Waagrechte betonen. Mit den horizontal angeordneten Fensterbändern und deren senkrechten Unterteilungen sowie Sprossierung wird schließlich der Gedanke einer lebendigen Fassade durch das Wechselspiel von senkrechten und horizontalen Linien im Detail abgerundet.

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