UMBAU DENKMALGESCHÜTZTER WIRTSCHAFTSGEBÄUDE
Mit größtmöglicher Sorgfalt und Fachkenntnis im Bereich der Denkmalpflege haben wir in den Jahren 2003/04 die rückwärtigen historischen Gebäude in der Laeiszstraße für Bürozwecke saniert und zur Straße hin eine Baulücke mit einem modernen Wohnungsneubau geschlossen.
Die zu sanierenden Gebäude waren im frühen 19. Jahrhundert als Nebengebäude einer Kornmühle auf dem Heiliggeistfeld erbaut worden, hatten jedoch über die vergangenen beiden Jahrhunderte hinweg bereits zahlreiche Umnutzungen erfahren. Um das gewachsene historische Flair des Ensembles zu wahren, haben wir besonderen Wert darauf gelegt, alte Bauelemente und -strukturen zu erhalten und zu zeigen. So konnten beispielsweise bei dem ehemaligen Kornspeicher alte Bauteile wie Lastenaufzüge und Ladeluken sowie auch das herausragende Balkenwerk aufgearbeitet werden. Originalgetreu wurden historische Eisenfenster nachgebaut. Insgesamt haben wir darauf geachtet, das Nebeneinander von alt und neu deutlich zu zeigen: Alte Wände wurden in ihrer rauen Struktur, dem Ziegelmauerwerk, aufgearbeitet, während neue Wände außen mit Wärmedämmung und hinterlüfteter Lärchenschalung versehen wurden. Im Innern wurden – vor dem Hintergrund der selbstverständlich erforderlichen modernen Infrastruktur in Büroräumen – u. a. die gesamte Netzwerk- und Elektrotechnik in Kabelbahnen und in Aluminium-Röhren geführt oder auch Heizkörper im Industriedesign als Wandscheiben montiert.
Die Wohnungen des stilistisch an das historische Umfeld angepassten Neubaus erfüllen zeitgemäße Erwartungen. Um die offenen Wohn-Küchenbereiche gruppieren sich die Wohnbereiche als weiche Schalen aus gleich groß geschnittenen Räumen gleichwertiger Wohnqualität.
Lit.: Olaf Schindel, Gebäudeensemble Laeiszstraße 13-15, in: Denkmalwelten der Großstadt. Bewahren, Entwickeln, Erneuern, hg. von der Freien und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde / Denkmalschutzamt, Merseburg [2004], S. 43.